Vorbild Eltern?

Traditionell ernährt sich der Mensch von einer Mischkost aus tierischen und pflanzlichen  Produkten. Aktuell bekennen sich jedoch immer mehr Menschen zu fleisch- bzw. fischloser, vegetarischer Kost. Genauso findet man Menschen, die gänzlich auf tierische Produkte verzichten und somit einer veganen Ernährung nachgehen. Natürlich sind Eltern auch Vorbilder und so kommen immer mehr Kinder dazu, bestimmte Lebensmittel und Produkte aus der Nahrungsauswahl zu streichen. Aber soll man seine Kinder mit gutem Gewissen z.B. zu einer vegetarischen oder gar veganen Kost motivieren?

Können aus einer fleischlosen Ernährungsform Mangelerscheinungen oder gar Gefahren erwachsen?

Betrachtet man eine  Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (www.dge.de), so kann eine fleischlose Kost in bestimmter Form durchaus bedenkenlos für Kinder durchgeführt werden. Handelt es sich lediglich um den Verzicht auf Fleisch bzw. Fisch, ansonsten werden aber u.a. Milch und Eier in einem ausgewogenen Verhältnis konsumiert, spricht man von einer ovolacto-vegetarischen Ernährung. Diese fleischlose, aber  abwechslungsreiche Ernährung kann von gesunden Kindern normalerweise bedenkenlos umgesetzt werden.

Werden jedoch gänzlich tierische Produkte (bis hin zu Honig) aus der Nahrungskette gestrichen, muss nach Aussage der DGE mit Mangelerscheinungen gerechnet werden, die ggf. durch eine gesonderte Gabe bestimmter Spurenelemente und Vitamine ausgeglichen werden müssen. Beispiele hierfür sind Vitamin B12 und Vitamin D. Vitamin B12 ist vor allem für die Blutbildung und die Funktionen des Nervensystems von Bedeutung. Es kommt in Innereien, Fleisch, Fisch sowie in Eiern und Milch vor. Bei Unterversorgung können  Mangelsymptome wie Müdigkeit und Abgeschlagenheit die Folge sein. Vitamin D hat eine  wichtige Funktion im Kalziumhaushalt des Menschen. Der Körper bildet das Vitamin u.a. mit Hilfe von Sonnenlicht in der Haut. Eine Deckung durch die Ernährung ist bereits mit Fleisch und Fisch sehr schwierig, da vor allem  „fetter Fisch“ reich an Vitamin D ist. Wird darauf  gänzlich verzichtet, bricht auch hier zumindest eine „Teilversorgung“ weg.

Es gilt festzuhalten, dass Ernährung von ihrer Abwechslung und Ausgewogenheit lebt und vor allem auch Kinder hiervon ganz besonders profitieren. Wenn jedoch die Entscheidung gegen eine „Mischkost mit Fleisch und Fisch“ gefallen ist, ist sicher neben Ärzten und  Ernährungsberatern auch Ihre Apotheke ein guter Ansprechpartner, vor allem bei der Auswahl qualitativ hochwertiger Vitamin- und Mineralstoff- Präparate zum Ausgleich eines Mangels.

Ein Beitrag von Dr. Miriam und Dr. Christian Ude, Apotheker, Darmstadt