Heilpflanzen eignen sich besonders gut, um Kinder sanft und wirkungsvoll durch Zeiten von Unwohlsein und Krankheit zu begleiten. Sie sind in der modernen Forschung bestens untersucht – ihre Wirksamkeit wurde vielfach in wissenschaftlichen Studien belegt. Heilpflanzen unterdrücken nicht einfach nur Symptome, sondern stärken den Körper ganzheitlich.
Wenngleich nicht zu bestreiten ist, dass die chemisch-synthetischen Medikamente unserer Zeit in kritischen Fällen und bei schweren, lebensbedrohenden Krankheiten unersetzlich sind, so unterstützt die neuere Arzneimittelforschung die Auffassung, dass gerade das Zusammenwirken der verschiedenen Grundsubstanzen in einer Pflanze erst eine wirkungsvolle und für den Organismus besser verträgliche Arznei ergibt.
Die Schulmedizin und die Naturheilkunde müssen jedoch keinesfalls unvereinbare Gegensätze sein. Sie können sich meist sinnvoll ergänzen. Phytopharmaka, also pflanzliche Arzneimittel enthalten als Wirkstoff eine Zubereitung aus ganzen Pflanzen oder Pflanzenteilen und kommen vornehmlich als hochdosierte, standardisierte Pflanzenextrakte zum Einsatz.

Die folgende Tabelle gibt eine kurze Übersicht über die wichtigsten Erkrankungen und die passenden Pflanzenarzneien dazu.

Verstopfung: Zirkulin Früchtewürfel bestehend aus Feigen, Pflaumen, Tamarinde und Apfelpektin; Blähungen: Kümmelzäpfchen; Bauchschmerzen: Iberogasttropfen (Mischung verschiedener Pflanzen); Appetitlosigkeit: Enzianglobuli; Menstruationsbeschwerden: Menodorontropfen( unter anderem mit Schafgarbe); Harnwegsinfekt: Kombipäparat aus Meerrettich und Kapuzinerkresse; Reizblase/ Bettnässen: Medizinalkürbis; Erkältung: Holundersirup; Reizhusten: Eibisch- Spitzwegerichsaftsaft, Isla Moos-Pastillen; Festsitzender Husten: Thymian- und Efeusaft, Thymian- Myrtebalsam; Bronchitis: Meerrettich und Kapuzinerkresse; Schnupfen: Engelwurzsalbe; Halsschmerzen und Mandelentzündung: Mund- und Rachenspray mit Kamille oder rotem Sonnenhut; Ohrenschmerzen: Ohrentropfen vom Liebstöckel; Bindehautentzündung: Augentropfen aus Augentrost oder Ringelblume; Infektanfälligkeit: Tropfen der Kapland-Pelargonie; Offene Wunden: Ringelblumentinktur oder -salben; Nasenbluten: Hirtentäscheltinktur; Geschlossene Wunden: Arnika- oder Beinwellsalbe; Verbrennungen: Gel mit Arnika, Beinwell, Brennessel und Lebensbaum; Insektenstiche: Gel aus einer Kombination von Arnika und Brennessel; Windeldermatitis: Balsam mit Rose und Thymian; Akne: Zaubernuss- und Rosenwasser; Ekzeme: Salbe von der Ballonrebe, Stiefmütterchentinktur; Milchschorf: Spray mit Gurkenkraut, Rosmarinextrakt und Sonnenblumenöl; Neurodermitis: Cistrosencreme; Schlafstörungen: Pasionsblume, Lavendel, Melisse; Ängste: Johanniskraut, Lavendel, Passionsbulme; Stress: Hafersaft, Melisse- und Enziantinktur; Konzentrationsstörungen: Schlehensaft; Spannungskopfschmerz: Rosmarintinktur, Pfefferminzroller; Zahnungsbeschwerden: Aloe-, oder Kamille-/Nelkengel;

Heilpflanzen wirken nicht so schnell wie eine Kopfschmerztablette. Geben Sie den pflanzlichen Wirkstoffen wie auch dem Organismus Ihres Kindes etwas Zeit. Diese Zeit ist ebenso wertvoll für die Genesung wie die Wirkstoffe selbst: wenn sich der Körper mit der Erkrankung auseinandersetzen musste und ihrem Kind dabei auch noch intensive Zuwendung geschenkt wird, kann dies einen großen Entwicklungssprung für ihr Kind bedeuten. Solche Kindheitserfahrungen machen sicher und stark. So kann „die Seele mitkommen und mitwachsen“, wie die Indianer sagen.

Unklare Symptome gehören immer in fachkundige Hand. Im Zweifelsfall sollte man unbedingt ärztliche Abklärung und therapeutischen Rat suchen!

Ein Beitrag von Nicole Lautenschläger
Apothekerin für Homöpathie und
Naturheilkunde
Info: Apotheke am Riegerplatz
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