Keine Parkplatzsorgen: Wer kennt das in unseren Städten nicht: Die Block umrunden, doch nur weit entfernt einen Parkplatz finden und den Rest zu Fuß gehen. Einfache haben es Radler, die in der Regel vor der Haustüre parken können.

Spaß haben: Frischer Wind um die Nase, das Gefährt aus eigener Kraft bewegen, die Aussicht genießen und dabei auch noch fitter werden (pro Stunde können bis zu 600 Kilokalorien verbrannt werden), hebt die Laune merklich.

Umweltbewusst: Ein Auto – je nach Typ – kann zwischen 90 bis 300 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen. Das Fahrrad kommt auf null Komma null Ausstoß.

Rasch am Ziel: Bei kürzeren Entfernungen bis etwa fünf Kilometer ist die Fortbewegung mit dem Rad meist deutlich schneller, als mit dem Auto, die – besonders in der Berufsverkehr – im Stau stehen.

Preiswert: Ein Fahrzeug der Golf-Klasse belastet den Geldbeutel im Schnitt mit etwa 41 Cent pro Kilometer. Fahrradfahrer hingegen nur mit etwa 6,5 Cent. Mit dem gesparten Geld kann man sich hier und da eine Fahrt mit dem Taxi leisten.

Welches Fahrrad passt zu mir?

Das Stadtrad eignet sich für den Alltag, für Fahrten zur Arbeit, zum Einkaufen oder für Ausflüge ins Grüne. Das Auf- und Absteigen wird mit einem Rahmen mit tiefem Einstieg einfacher. Die aufrechte Sitzposition ermöglicht einen guten Überblick. Für kleinere Steigungen reicht eine 3-Gang oder 7-Gang-Schaltung völlig aus. Es sollte einen stabilen Gepäckträger und Schutzbleche haben, Rücktrittbremsen und eine zuverlässige Beleuchtung vorne und hinten.

Das Trekkingrad sollte verkehrssicher ausgerüstet sein, ist aber leichter und dennoch stabil. Meist haben diese Modelle eine Kettenschaltung mit bis zu 27 Gängen oder eine leichtgängige Nabenschaltung. Die Reifen haben ein leichtes Profil, die Sitzposition ist nur relativ aufrecht.

Das Rennrad hat einen tiefen Lenker, einen schmalen Sattel und ist sehr leicht. Um Gewicht zu sparen, wird auf Gepäckträger, Beleuchtung und Schutzbleche verzichtet. Wer sportlich fahren möchte, profitiert hier vom geringen Luft- und Rollwiderstand und hat die Wahl zwischen 16 bis 20 Gängen.

Das Mountainbike ist etwas für Geländegänger. Breite, mit tiefem Profil versehene Räder, Front- und Vollfederung, 24 bis 30 Gänge und die robuste Bauweise machen das Querfeldeinfahren möglich. Die recht starre Sitzposition und die dadurch abgeknickten Handgelenke sind dabei auch recht gelenkbelastend. Meist gibt es hier auch keine Schutzbleche, Gepäckträger und Lichtanlage, daher auch nur bedingt stadtverkehrtauglich.

Das Faltrad ist kompakt und lässt ich im Kofferraum, Bahn oder Bus bequem mitführen und bietet große Mobilität. Sie sind leicht und sportlich und haben im großen Unterschied zu den ersten Falträdern aus den 1970er Jahren brauchbare Fahreigenschaften und sind straßentauglich ausgestattet.

Ein Kinderrad sollte in jedem Fall passend zur Größe es Kindes gekauft werden. Ein zu kleines oder gar zu großes Fahrrad verdirbt den Fahrspaß von Anfang an. Zum Üben eignen sich Roller oder Laufrad (ohne Pedale), ab etwa vier oder fünf Jahren kann man dann auf das Fahrrad umsteigen. Auf Stützräder sollte verzichtet werden, sie verhindern, die Kombination aus Lenken, Bremsen, Treten und Balance halten zu lernen. Das Kind muss den Lenker mit beiden Händen greifen und mit den Füßen bequem den Boden erreichen können. Ein tiefer Durchstieg hilft beim Auf- und Absteigen. In aufrechte Sitzposition haben Kinder einen besseren Überblick. Sattel- und Lenkerhöhe müssen immer wieder angepasst werden.

Kinderräder sollten im Fahrradfachgeschäft erworben werden. Hier können die Kinder Probefahren. Der Kauf eines hochwertigen Fahrrades lohnt sich in jedem Fall und hat einen hohen Wiederverkaufswert.

Die Lastenfahrräder liegen voll im Trend, vor allem in den Städten. Es gibt zwei Grundtypen: Das dreirädrige Cargobike mit Transportbox vorne und das einspurige und zweirädrige „Long Johns“ mit verlängertem Radstand und Transportfläche vorne. Bei beiden Grundtypen gibt es eine schnell wachsende Modellvielfalt. Bei beiden ist die Fahrweise und vor allem die Lenkung anfangs gewöhnungsbedürftig. Wichtig ist, dass das Rad zu den Alltagsstrecken und zum Transportbedarf passt. Längere Strecken und zügigeres Vorankommen kann man besser mit dem einspurigen Cargobike bewältigen, wer nur im eigenen Viertel unterwegs ist und vor allem Platz für Kinder und Einkäufe braucht, ist besser mit einem Dreirad unterwegs. Beide Grundtypen gibt es mit variantenreichen Ausstattungen. Fast alle Cargobikes werden inzwischen auch als Pedelec, einige Long Johns sogar als S-Pedelec angeboten. Die Antriebsleistung hat sich stark verbessert. So ist selbst mit 50 Kilogramm Zuladung auch ein Berg/Anstieg mit dem Long John gut zu meistern. Da die Anschaffungskosten doch recht hoch sind, ist eine ausführliche Beratung und Testfahren beim Fahrradfachhändler unbedingt anzuraten!
In Darmstadt kann man „Heinerbikes“ vom Typ Bakfiets Cargobike Cruiser Long (unser Bild) kostenlos ausleihen.

Mehr Informationen gibt es unter www.heinerbike.de

Unbedingt beachten

Kinder unter sieben Jahren dürfen auf einen geeigneten Fahrradsitz mitgenommen werden. Für längere Touren sind spezielle Anhänger besser geeignet. Bevor Kinder selbst auf ein Rad steigen, sollten sie sicher Roller fahren können. Ein guter Einstieg sind Laufräder, die Kinder stehen mit beiden Beinen fest auf dem Boden, es gibt noch keine Pedale, der Sattel ist tief. Bis zum vollendeten achten Lebensjahr müssen Kinder auf dem Gehweg fahren, auch wenn ein Radweg auf der Fahrbahn vorhanden ist.

Wenn es einen Radweg gibt, müssen Radler diesen auch benutzen, wenn er mit dem entsprechenden Verkehrszeichen gekennzeichnet ist.

Mindestens einen Dreiviertelmeter Abstand sollte der Radfahrer vom Bordstein haben, eineinviertel Meter von parkenden Autos. Autofahrer müssen eineinhalb Meter Abstand zum Radfahrer einhalten und können daher meist in engen Straßen nur überholen, wenn die Gegenfahrbahn frei ist.

Eine laute und robuste Klingel ist notwendig, um im Straßenverkehr auf sich aufmerksam zu machen und sollte unbedingt genutzt werden. Denn niemand hat hinten Augen!

Die Straßenverkehrsordnung schreibt für alle Räder eine Beleuchtung vor! Batteriebetriebene Scheinwerfer und Rücklichter sind zugelassen. Diese müssen so befestigt sein, dass sie während der Fahrt nicht verrutschen können. Bei schwierigen Sichtverhältnissen kann es auch tagsüber nötig sein, Licht zu benutzen. Eine Lichtanlage mit LED-Beleuchtung, die von einem Nabendynamo mit Strom versorgt wird, ist sehr zuverlässig und das Licht funktioniert immer, auch bei Nässe. Sicher ist eine Standlicht-Automatik, die auch im Stillstand leuchtet. LED-Lampen leuchten deutlich heller als Halogenscheinwerfer und sind dazu noch langlebiger. Zusätzlich sind einige Reflektoren vorgeschrieben. Ein großer weißer Frontreflektor sowie ein großer roter Reflektor hinten. An den Pedalen müssen nach vorn und nach hinten wirkende gelbe Reflektoren angebracht sein. Ein Verstoß gegen die Beleuchtungsvorschriften kann bis zu 35 Euro kosten.

Das Tragen eines Helms ist in Deutschland beim Fahrradfahren keine Pflicht. Sportliche Fahrer und Kinder sollten dennoch einen gut sitzenden Helm tragen. Bei Stürzen können so Verletzungen des Kopfs und der Stirn vermindert werden.

Bremsen gehören wohl mit zu den wichtigsten Bestandteilen eines Fahrrads. Die Rücktrittbremse ist robust, wartungsfrei und bremst auch bei Nässe, sie ist allerdings nicht mit einer Kettenschaltung kombinierbar. Die Scheibenbremsen haben die stärkste Bremswirkung und funktionieren zuverlässig, wenn sie präzise justiert sind. Eine Hydraulikbremse ist wartungsarm, lässt sich besser dosieren und klemmt nie.

Die richtige Einstellung ist wichtig!

Der passende Sattel, eine geeignete Schaltung und die Ausrüstung sind wichtig beim Rad.

Sattel: Wenn man mit der Ferse auf das untere Pedal tritt, hat man die ideale Sattelhöhe eingestellt. Dabei sollte die Sitzfläche parallel zum Boden oder ganz leicht nach vorne geneigt sein. Am bequemsten sind Gelsättel.

Rahmen: Um die ideale Rahmengröße zu ermitteln, sollte man von der Beinlänge etwa 25 Zentimeter abrechnen, dabei wird an der Beininnenseite vom Schritt bis zur Ferse gemessen.

Lenker: Der Lenker sollte ergonomisch geformt sein. Dabei sollte er schulterbreit sein und etwa eine bis zwei Handbreit höher sein, als der Sattel. So kann man Fehlbelastungen vorbeugen.

Schaltung: Im Stadtverkehr eignet sich eine Nabenschaltung besser, sie ist vor Nässe und Schmutz geschützt, ist wartungsarm und lässt sich auch im Stand schalten. Die Kettenschaltung ist genauer abgestuft und damit vorteilhafter bei hügeligem Gelände.

Räder: 26- bis 28 Zoll-Räder sind am vielseitigsten (etwa 37 Millimeter breit). Verstärkte Mäntel ersparen so manchen Platten, sie sind pannensicherer. Schnellspann-Naben ermöglichen einen schnelleren Radwechsel.

Schloss: Ein gutes Bügel- oder Faltschloss ist ein absolutes Muss.

Gepäckträger: Ein stabiler Gepäckträger sollte etwa 20 bis 25 Kilogramm tragen können und ist wichtiger Begleiter im Alltag und auf Touren.

Gabel: Eine gefederte Gabel dämpft Stöße und Schläge und sollte daher von guter Qualität sein. Sie entlastet Schultern und Handgelenke und sollte regelmäßig gewartet werden.